Mobile Payment von Payback startet bald.

Im November 2014 kündigte Payback zum ersten mal ein eigenes Bezahlsystem an. Damals stand der Starttermin noch in den Sternen und auch aus dem Wunsch, noch im Jahr 2015 mit einem eigenen Bezahlverfahren auf dem Markt zu kommen, wurde nichts. Inzwischen verdichten sich aber die Hinweise, dass ein Start von Payback Pay unmittelbar bevorsteht.

Payback Pay noch in erster Jahreshälfte 2016

adas
Payback CEO Dominik Dommick: Gemeinsamer Vortrag mit real zum Theama Mobile Payment

Am 26. April wird Payback-Geschäftsführer Dominik Dommick zusammen mit dem Geschäftsführer von Real Digital Services, Jan-Philipp Blome, einen Vortrag mit dem Titel “Payback goes Mobile-Payment” auf dem EHI Kartenkongress halten. Brancheninsider halten es für sehr wahrscheinlich, dass dort der Starttermin für Payback Pay bekannt gegeben wird und der gemeinsame Vortrag deutet darauf hin, dass Real unter den ersten Händlern sein wird, die Payback Pay unterstützen. Dass bei einem solchen Mammutprojekt aber nicht gleich alle Payback-Partner zum Start dabei sind, dürfte auch klar sein – ein schrittweiser Rollout ist wahrscheinlicher.

Rewe, Real und/oder dm?

Ob auch der Payback-Partner Rewe das neue Zahlungssystem vom Start weg unterstützen wird, ist offen. Auf die Frage von mobilbranche.de zum Status Quo eines möglichen Payback-Pay-Projektes gab man sich verschlossen und verwies stattdessen auf das Projekt NFC City Berlin. Nach Abschluss des Pilotprojektes wolle man prüfen, ob bei den Kunden ein entsprechender Bedarf nach dieser weiteren Bezahlmöglichkeit besteht. Im Lebensmittelhandel sei Bargeld immer noch die beim Kunden beliebteste Bezahlform, gefolgt von der Kartenzahlung. Und das verschwinden von Yapital zeige doch, dass auf dem Thema mobiles Zahlen kein gesellschaftlicher „Druck“ laste, so Rewe gegenüber mobilbranche.de.

sada
Neue Hardware bei REWE – optische Scanner. Vorbereitung für Payback Pay?

Das ist bemerkenswert, denn nach dem Wegfall von Yapital als Zahlungsoption bei Rewe sind noch immer die entsprechenden Terminals vorhanden, die den für Yapital notwendigen QR-Code erzeugt haben. Diesen hätte Payback nutzen können, schließlich arbeitet Payback mit iPayst zusammen, einem ebenfalls auf QR-Code basierendem Mobile-Payment-Anbieter aus München. Außerderm sind einige Rewe-Märkte mit einem zusätzlichen optischen Barcode- und QR-Reader ausgestattet (siehe Foto rechts), der genutzt werden könnte, Codes direkt vom Handy des Kunden zu erfassen, ohne dass dieser das Handy aus der Hand geben muss. Gut möglich, dass Rewe erst einmal abwartet. Ein hundertprozentiges Dementi sieht schließlich anders aus.

Offenkundig rüstet sich derweil der Payback-Partner dm für Payback Pay: Im Dezember hat die Drogerie-Kette deutschlandweit alle 1.700 Filialen mit neuen Kartenzahlungsterminals und Kunden-Displays ausgestattet. „Das neue Display an der Kasse ist für uns eine zeitgemäße Weiterentwicklung unserer Kassensysteme. Unsere Kunden können darauf noch besser und schneller die Artikel und den Verkaufsbon nachvollziehen. Zudem bietet es viele neue Möglichkeiten, die unsere Services ergänzen”, sagte der dm-Chef Erich Harsch vor kurzem gegenüber unserem Schwesterportal Location Insider. Demnach verfügt das Kundendisplay über einen Image-Scanner, der es ermöglicht, die Payback-Karte selbständig zu scannen. „Im Bereich Mobile Payment wird der Image-Scanner künftig noch mehr Möglichkeiten bieten“, so Harsch gegenüber Location Insider, ohne weitere Details dazu nennen.

Payback stärker als Vodafone und Telekom

Payback Pay wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Insellösung sein und nicht auf dem NFC-Standard basieren. Bekanntermaßen ist Grönland auch eine Insel, aber eine große. Ähnlich verhält es sich mit Payback Pay. Ein Bezahlverfahren von Payback hat Potential: 27,5 Millionen Deutsche nutzen Payback, davon nutzen 8 Millionen die App. Laut mobilaction.co wurde die Payback-App allein im letzten Jahr 1,8 Millionen Mal geladen. Demgegenüber stehen ca. 20.000 Downloads der Vodafone Wallet und 100.000 Downloads von MyWallet (Deutsche Telekom). mobileaction.co berechnet die Zahlen mit einer entsprechenden Unschärfe. Die Tendenz ist aber eindeutig: Payback hat deutlich mehr Potential als die Walletlösungen aller Mobilfunkbetreiber zusammen. Um den Kundennutzen eines Payback Pay muss sich Payback wenig Gedanken machen, denn der Hauptnutzen von Payback ist sammeln von Punkten. Schenkt man den Zahlen von Payback glauben, wird die Payback-Karte täglich rund 3 Millionen Mal an den Kassen der Partner in Deutschland vorgezeigt.

adas
Mobile Payment von Payback – in neuer App?

Fazit

Wenn Payback es schafft, nur einen kleinen Teil der 3 Millionen täglichen Kundenkontaktpunkte auf das Smartphone zu konvertieren, könnte sogar ein mobiles Bezahlverfahren basierend auf einer sehr analogen Technologie wie dem QR-Code funktionieren. Hier liegt auch die Herausforderung für Payback. Zum einen braucht es eine gute und einfache Registrierung und zum anderen eine gute Nutzerführung. Sehr wahrscheinlich, dass Mobile Payment ein Feature von Payback, nicht aber das Produkt selbst wird. So gesehen wäre Payback in Deutschland sogar im Moment besser aufgestellt als beispielsweise Paypal. Payback hat mehr Kunden und den Zugang zur Kasse – zumindest bei den teilnehmenden Händlern. Auch die Nutzung der App dürfte höher als die der App von Paypal sein, denn es braucht die Payback-App, um die Payback-Coupons zu aktivieren. Die Paypal-App hingegen braucht man prinzipiell nicht, denn bezahlen mit Paypal im E-Commerce geht auch ohne App. Dementsprechend dürfte im Vergleich zu Payback auch die Nutzung der Paypal-App geringer ausfallen. Auch könnte Payback das mobile Bezahlen vorantreiben, in dem das Bezahlen mit dem Smartphone mit Punkten oder sogar Extra-Punkten belohnt wird – man denke nur an eine mögliche Aktionswoche „10-fach Punkte für alle Mobilzahler“. So gesehen könnte Payback das schaffen, was allen anderen bisher verwehrt blieb – ein mobiles Bezahlverfahren als Alternative zur Kartenzahlung in Deutschland. Da Payback im Prinzip händlerübergreifend genutzt wird, bräuchte man nur eine App – die liefe dann aber auf allen Geräten. Payback braucht keine große Angst vor einem möglichen Scheitern haben. Am Ende ist es zweitrangig, wie viele Nutzer Payback Pay nutzen werden: Paybacks Fokus liegt auf dem Bonusprogramm, Mobile Payment ist nur Hygienefaktor.

– Anzeige –
DigiMa_SharingEconomy_VR_300x150Die Ökonomie des Teilens gilt als Erfolgsmodell der digitalen Wirtschaft, Dienste wie Airbnb oder Uber werden weltweit von Millionen von Menschen genutzt. Bei Digital Masterminds am 02.03. diskutiert Sharing Economy-Kritiker Steven Hill mit WIRED-Autor Lars Gaede die Herausforderungen der Digitalisierung für die Arbeitswelt.
basecamp.info

Diesen Artikel teilen

Unternehmen im Beitrag

3 Antworten zu “Mobile Payment von Payback startet bald.”

  1. […] Im November 2014 kündigte Payback zum ersten mal ein eigenes Bezahlsystem an. Damals stand der Starttermin noch in den Sternen und auch aus dem Wunsch, noch im Jahr 2015 mit einem eigenen Bezahlverfahren auf dem Markt zu kommen, wurde nichts. Inzwischen verdichten sich aber die Hinweise, dass ein Start von Payback Pay unmittelbar bevorsteht. RatPack Mitglied Maik Klotz fasst den aktuellen Stand in einem Artikel auf dem Blog Mobilbranche.de zusammen. […]

Mobilbranche.de Newsletter

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbestimmungen.